Zwischen 2017 und 2020 wurden in Bremen mehrere Tunnel im Rahmen eines kuratierten Kunstprojekts neu gestaltet. Ziel war es, diese einst als Angsträume wahrgenommenen Durchgänge in künstlerisch aufgewertete urbane Räume zu transformieren. Mit dem Projekt sollte nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild verbessert, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl in diesen städtischen Bereichen gestärkt werden. Initiiert von der Städtischen Galerie Bremen, wurden 102 künstlerische Einreichungen von Künstler:innen aus ganz Deutschland eingereicht.
Mein Entwurf für den Tunnel an der Meta-Sattler-Straße wurde als einer der zehn Gewinner realisiert. Der Jury gehörten an:
Regina Barunke (GAK),
Ingo Clauß (Kurator, Weserburg Museum für Moderne Kunst),
Dr. Ingmar Lähnemann (Städtische Galerie Bremen),
Jimmi Paesler (BBK),
Rose Pfister (Senator für Kultur),
Angela Piplak (OA West/Beirat Walle),
Marina Schulze (Künstler in den Verband Bremen GEDOK).
Die Jury über meine Arbeit: „Mit der Konzentration auf wenige Farben und Formen dynamisiert Tobias Kröger den Tunnel und nimmt dessen große Länge auf. Geometrische Felder und Monolithe, inspiriert von Sol LeWitt, schaffen eine illusionistische Räumlichkeit. Besonders für Radfahrer entsteht so eine Art geometrischer Film.“
Diese künstlerische Auseinandersetzung mit dem Raum war für mich mehr als nur die Umsetzung eines Projekts – sie war eine Gelegenheit, die urbane Kunstlandschaft Bremens aktiv mitzugestalten. Der Tunnel an der Meta-Sattler-Straße ist heute ein gutes Beispiel dafür, wie Kunst das urbane Umfeld prägen kann. Die Wirkung von minimalistischer Kunst, die gezielt mit Formen und Farben arbeitet, schafft nicht nur visuelle Akzente, sondern verändert die Wahrnehmung des Raumes und kann, wie im Fall dieses Projekts, zu einer Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls beitragen.
Das Projekt wurde umfassend dokumentiert und ist in der begleitenden Publikation „Kunst im Alltag der Stadt – Ein Bremer Projekt von 2017 bis 2020“ festgehalten. Erhältlich in der Städtischen Galerie Bremen. Wer die realisierten Werke hautnah erleben möchte, kann die Tunnel weiterhin als Teil des öffentlichen Raums entdecken. Weitere Informationen dazu finden sich unter www.kunst-im-oeffentlichen-raum.de.
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