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Urban Art gegen Angsträume in Bremen: No-Go Areas in Safe Spaces verwandeln

In den letzten Jahren habe ich immer wieder mit BremerInnen über das Thema gesprochen und oft gehört, dass einige lieber einen Umweg in Kauf nehmen, als durch bestimmte Tunnel unserer Stadt zu gehen. Viele Tunnel sind oft düster, dreckig, unheimlich und komplett mit Graffiti bedeckt – ein bisschen zu viel New York 1980! 🙄 


Der Tunnel in der Brinkstraße am Waller Bahnhof ist ein Paradebeispiel für einen Ort, der dringend eine Umgestaltung benötigt. Da ich regelmäßig durch diesen Tunnel fahre, habe ich die sich verschlechternde Situation aus erster Hand erlebt. Doch das muss nicht so bleiben. Einen ersten Eindruck, wie dieser Tunnel durch gezielte Maßnahmen und kreative Ideen verwandelt werden kann, könnt ihr im Foto sehen.


Auch die Kunsttunnel der Städtischen Galerie Bremen haben gezeigt, dass Veränderung durch Urban Art in Bremen möglich ist. 2019 habe ich einen 700 m² großen Tunnel in Utbremen gestaltet, der sich dank ehrenamtlicher Pflege gut gehalten hat und noch recht sauber und sicher wirkt. Leider erging es nicht allen Tunneln so, und ich würde die Gestaltung heute auf jeden Fall ganzheitlicher angehen.


Hier sind meine Erfahrungen und Ideen zur nachhaltigen Transformation eines Tunnels:


1. Reinigung: Ein professionell gereinigter Tunnel ist das Fundament – es reicht nicht einmal, mit dem Besenwagen durchzufahren, sondern es ist echte Handarbeit gefragt. Am besten mit viel Wasser abstrahlen und mechanisches Schrubben. Auch Boden und Decke benötigen eine intensive Reinigung, da sie oft seit Jahrzehnten vernachlässigt wurden.


2. Lichtkonzept: Ein durchdachtes Lichtkonzept ist essenziell. Ein Tunnel, der komplett ausgeleuchtet ist und keine dunklen Ecken zum Verstecken hat, bietet das Gefühl von Sicherheit. In Zeiten von LED gar nicht mehr sooo schwierig umzusetzen.


3. Gestaltung: Das Gestaltungskonzept sollte helle Farben, starke Kontraste und eine positive Idee umfassen. Ziel ist es, eine freundliche Atmosphäre zu schaffen und die Gestaltung mit der Architektur zu harmonisieren. Eine urbane Bildsprache kann helfen, Graffiti verzichtbar zu machen. Wichtig ist auch, die Ausbesserung von Tags und Graffitis von Anfang an einzuplanen, damit diese möglichst unkompliziert und schnell übermalt werden können.


4. Pflege: Nach dem Ausbessern ist vor dem Ausbessern. Der Tunnel ist niemals abgeschlossen. Von Anfang an sollte ein Konzept für die langfristige Instandhaltung entwickelt werden. Hierzu braucht man idealerweise ein engagiertes Team und ein jährliches Budget.


Das sind die wichtigsten Punkte, abgesehen von der Finanzierung natürlich 🤷‍♂️ 


Viele Kunst-Tunnelprojekte haben bereits gezeigt, dass dunkle Orte positiv transformiert werden können. 


Urban Art Bremen

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