Sorry, jetzt wird es kurz nostalgisch, denn alles begann auf den Schulhöfen und Hinterhöfen Bremens, wo ich 1990 erstmals auf die Helden meiner Jugend traf. Die Graffiti-Styles waren faszinierend, und der Wunsch, die Geheimnisse dahinter zu entschlüsseln, trieb mich damals zu diversen nächtlichen Expeditionen an die Gleise.
Jedes Bild war magisch, jeder Tag ein Abenteuer. Doch das Erwachsenwerden brachte Herausforderungen mit sich, vor allem das frühe Ausziehen von zu Hause und ein unvollständiger Schulabschluss durch meine Rebellion gegen das Schulsystem (das ist aber eine andere Story). Das Abitur an der Abendschule und die Gründung eines Start-ups im Jahr 2001 brachte neue Perspektiven, aber gleichzeitig verlor ich den Fokus auf Graffiti. Ein abgeklärter Blick auf die Szene zwang mich, nach neuen kreativen Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen.
Die Wende kam, als ich Grafikdesign und später minimalistische Kunst für mich entdeckte. Plötzlich öffneten sich neue Türen der Kreativität, und zeitgenössische Künstler wurden meine neuen Vorbilder. Die Kunst war jetzt nicht mehr nur Rebellion, sondern auch Ausdruck tiefen Verständnisses für Design und Ästhetik.
Nach 10 Jahren als Grafikdesigner und weiteren 10 Jahren als freischaffender Künstler, sowie diversen internationalen Ausstellungen, fand ich schließlich die Verbindung dieser Welten. Die Gestaltung von Fassaden wurde zur Brücke zwischen meiner Jugendleidenschaft und meiner Arbeit als professioneller Gestalter.
Die Zeit hat meine Begeisterung für Graffiti nicht geschmälert; sie hat sie verfeinert und in neue Richtungen gelenkt.
End of Story
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